22. Dezember 2024

Aufgrund eines Handys tritt ein Mädchen eine 84-Jährige von hinten an

Eine 15-jährige Jugendliche griff eine 84-jährige Pensionistin im Bahnhof -Heiligenstadt unvermittelt an, nachdem ihr Smartphone zu Boden gefallen war. Durch diesen plötzlichen „Bodycheck“ erlitt das zufällige Opfer zahlreiche Brüche, Prellungen und Rissquetschwunden. Im Gerichtsprozess verzichtete die Seniorin auf Schmerzensgeld und hatte lediglich einen bescheidenen Wunsch.

Geduldig wartete Frau S. vor Saal 22 im Landl auf ihre Zeugenaussage, begleitet von ihrem Enkel. Der junge Mann war nur einige Jahre älter als die angeklagte Jugendliche, die erst 15 Jahre alt war und eine tragische Vorgeschichte hatte: Ein gewalttätiger Vater und trotz ihres jungen Alters bereits massiver Drogenmissbrauch, der bereits zu mehreren Rettungseinsätzen geführt hatte.

„Das mag eine Erklärung sein, aber sicherlich keine Rechtfertigung für diese schockierende Tat“, leitete die Staatsanwältin ein, während im Saal plötzlich ein Telefon klingelte. „Um Himmels willen, was machen Sie mit Ihrem Handy?“, fragte Richter Andreas Hautz die Jugendliche, warum sie auf der Anklagebank sitzend auf den Anruf mit einer Nachricht zu antworten schien.

Zeugen berichten im Prozess von lauten Schreien, Schimpftiraden – die sie im Gerichtssaal nicht wiederholen wollen – und extrem aggressivem Verhalten der Mädchen. „Normalerweise bin ich ein hilfsbereiter Mensch. Das war wegen der Drogen, ich habe sehr viel genommen“, rechtfertigt sich die reuige Jugendliche, die nun eine Lehrstelle finden möchte. Das Urteil des Schöffengerichts – zehn Monate bedingt mit auferlegten Weisungen – ist noch nicht rechtskräftig. Die Kosten für die Zahnprothese in Höhe von 532 Euro muss Deria bezahlen.